Angesichts der aktuell explodierenden Gas- und Strompreise werden die Energiekonzepte von Weihnachtsmärkten verstärkt diskutiert. Zur Unterstützung der Diskussion hat der Deutsche Schaustellerbund e.V. ein Energiepapier entwickelt und sich in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie die Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister gewandt. In dem Brief setzt sich der Verein faktenbasiert für den Erhalt der Weihnachtsmärkte ein. Ein interessantes Studienergebnis zeigt: Ein Weihnachtsmarktbesucher verbraucht weniger Strom als ein Stubenhocker.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat sich bereits dazu geäußert, dass das ausgesprochene Verbot von Beleuchtung an Gebäuden nicht für kurzzeitige Beleuchtungen bei Kulturveranstaltungen wie Weihnachtsmärkte greift. Die finale Entscheidung obliege jedoch den Städten und Kommunen selbst.
Ein Aus für Weihnachtsmärkte ist keine Lösung für die Energiekrise. Denn fest steht: Weihnachtsmärkte leisten einen wichtigen kulturellen Beitrag zum gemeinschaftlichen Miteinander. Gerade in Zeiten von Pandemie, Krieg und Inflation kommt ihnen eine hohe gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung zu. Daher entscheiden sich nur die wenigsten Veranstalter für das Extremszenario Absage. Vielmehr reagieren Städte und Kommunen mit einer Optimierung ihrer Energiekonzepte. Es geht um neue Wege in der Volksfestplanung, damit auch in diesem Winter weihnachtliche Stimmung aufkommt.
LED & weitere energiesparende Technik auf Weihnachtsmärkten
Im Zuge des Stromsparens sind viele Städte bereits vor Jahren auf die energiesparende LED-Technik bei der Weihnachtsmarktbeleuchtung umgestiegen. So konnte beispielsweise in Dortmund der Verbrauch von 998.000 Kilowattstunden auf 655.000 Kilowattstunden gesenkt werden. Zusätzlich setzt man in einigen Städten auf den Einsatz von stromsparenden Geräten, wie Durchlauferhitzer statt Heizkessel bei Glühweinständen, energiesparende Kühlschränke oder Spültechnik.
Zeitliche Einschränkung und Abschaltung von verzichtbaren Lichtquellen
Um Weihnachtsmärkte weiter in den Energiesparmodus zu versetzen, wird an vielen Stellen auf Lichtquellen verzichtet, sodass der Lichterglanz weniger opulent ausfällt als gewohnt. In Stuttgart beispielsweise verzichtet man auf die Beleuchtung am Rathaus und den Adventskalender in den Rathausfenstern. Bei vielen Weihnachtsmärkten wird zusätzlich die Beleuchtung zeitlich reguliert. Lichterketten und Sterne in Kiel zum Beispiel leuchten dann ab 22 Uhr nicht mehr. In Lübeck setzt man auf ein weiteres Sparpotenzial: So wurde hier mit den Betreiberinnen und Betreibern der Stände entschieden, dass auf eine Beheizung der Außengastronomie verzichtet wird. Auch das stille Örtchen wird in vielen Städten nicht beheizt werden.
Nachhaltige Energieangebote
Ein weiterer Hebel Energie zu sparen, ist es, auf erneuerbare Energien zu setzen. Hier ist Nürnberg ein Paradebeispiel. Die Stadt setzt bei dem Betrieb ihres Weihnachtsmarkts nahezu 100% auf Ökostrom. Eine besonders kreative Idee findet sich in Baden-Baden: Hier kann der Weihnachtsbaum an der Trinkhalle mit Muskelkraft über einen Fahrrad-Generator zum Leuchten gebracht werden.
Neues Programm & Stände für Weihnachtsmärkte
Ein weiteres Einsparpotenzial ergibt sich aus der nachhaltigen Volkfestplanung: Um Strom zu sparen, setzen Veranstalter bei der Wahl ihrer Buden und Attraktionen auf energiesparsame Schausteller, die selbst aktiv in die Energiesparoffensive gehen und nur Teile ihrer Stände beleuchten. Um eine energiesparende Planung zu unterstützen, hilft auch die Planung mit Marktmeister Pro. So können per Mausklick Pläne erstellt werden, die auf einen Blick zeigen, welche Energieanforderungen die ausgewählten Anwärter für den Weihnachtsmarkt stellen. Veranstalter können so die energetischen Bedingungen im Blick behalten und ihre Planung entsprechend justieren.